Randnotiz der Geschichte: Oberpfälzer als Teilnehmer des Spanienfeldzugs und der Schlachten bei Medellin und Talavera im Jahr 1809.
Bei der Durchsicht von Bildern von Regensburger Zivilpersonen und Soldaten aus dem frühen 19. Jahrhundert im Hist. Museum Regensburg fiel mir die Unterschrift bei zwei Bildern auf, die Soldaten in französisch anmutender Uniform zeigten. Sie lauteten ""Ein Primatischer Officier aus Spanien"" und ""Ein Fürst Primatischer Soldat wie sie nach Spanien marschierten"". Anscheinend waren also Soldaten aus Regensburg in Spanien, also an dem Spanienfeldzug Napoleons beteiligt. Wie kam das?
Seit dem Reichsdeputationshauptschluß und der Beseitigung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Jahr 1803 wurde Regensburg an den Frankfurter Fürstprimas Carl Theodor von Dalberg als unabhängiges Fürstentum gegeben, dessen Soldaten seit diesem Zeitpunkt auch in Regensburg stationiert und hier auch durch oberpfälzer Bürger verstärkt wurden. Als Kurmainz, Dalbergs anderes Bistum, 1806 dem Rheinbund beitrat, verlangte Napoleon die Entsendung von Verstärkungstruppen für seinen Feldzug gegen Wellington in Spanien stellen; von den von Napoleon verlangten 2 Bataillon konnte Dalberg nur eines mit 1200 Mann stellen, die im Corps von General Leval im Oktober 1808 in Spanien ankamen. Dor war es an den Schlachten Medellin, Talavera und Ocana im Jahr 1809 beteiligt und blieb in Spanien bis zur Entscheidungsschlacht von Vittoria im Juni 1813. Ende Februar 1814 erreichten die Überlebenden auf abenteuerlichen Wegen über England Frankfurt als Heimatstadt des Bataillons - Regensburg war bereits seit 1810 Teil des neu errichteten Königreichs Bayern.
Quellenangaben, Bilder und eine genauere Ausarbeitung der Quellen folgen noch (Recherche ist zu dem Thema noch nicht fertig) - ich fand das Ganze aber so spannend, daß ich hier eine kurze Notiz davon schon vorab veröffentlichen mußte.